
günther gumhold / pixelio.de
Um Musik auf Papier zu dokumentieren, ist die Notenschrift eine der am weitesten verbreiteten Techniken. Tonlänge und -höhe werden in Symbolen angegeben – den Noten – deren Tonart durch eine Reihe von Erhöhungs- oder Erniedrigungszeichen genauer definiert wird. Den Noten voran steht der Notenschlüssel, welcher angibt, ob hier die Noten für Instrumente von höherer oder tieferer Tonhöhe angegeben sind. Auch für die Gesangsstimme sind solche Schreibarten gebräuchlich. In der Praxis existieren neben der Notenschrift weitere Methoden, um die vorgeschriebenen Töne auf Papier zu bringen. Bei den Gitarren Tabulaturen besteht neben der vergleichsweise einfacheren Notation, auch die Möglichkeit, das Spielen des Instruments zu erlernen.
Noten vs. alternativer Notationssysteme
Das Notenlesen oder gar das Spielen vom Blatt ist eine Technik, die viel Übung erfordert. Vermutlich würden viele die Lust am Instrument verlieren, müssten sie das Lesen von Noten erst erlernen, bevor sie die erste Harmonie erklingen lassen. Tatsächlich gibt es eine Reihe von bekannten Gitarristen, die trotz aller Erfolge niemals gelernt haben, Noten zu lesen. Offensichtlich leidet darunter weder die Spielfreude noch die Kreativität. Eher das Gegenteil trifft zu: Durch die leicht verständliche Lesart der Tabs kommen besonders Anfänger schnell in den Genuss, ein Stück vorzutragen oder den Gesang mit akustischer Begleitung zu untermalen. Auch das Zusammenspiel mehrerer Instrumente ist binnen kürzester Frist möglich und repräsentiert so einen raschen Lernerfolg. Gitarren Tabs erlauben übrigens auch die Kombination beider Notationssysteme: In diesem Fall gibt der Tab die zu greifenden Saiten vor und Notenhals, Fähnchen bzw. Balken geben die Tonlänge an.
Gitarren Tabs sind selbsterklärend
Anders als bei den Notenlinien für alle verfügbaren Instrumente sind Gitarren Tabs auf sechs Linien aufgebaut, die durch senkrechte Linien unterbrochen sind. Bei den waagerechten Linien handelt es sich um die jeweiligen Saiten der Gitarre, die senkrechten Linien stellen die Bünde dar. Für den Spieler ergibt sich so auf dem Blatt eine Ansicht, wie er sie auch von seinem Instrument kennt: Die untere Linie entspricht der tiefen E-Saite, welche die Saite mit dem größten Durchmesser ist. Die obere Linie symbolisiert die hohe E-Saite, die als dünnste Saite an der Gitarre zu finden ist. Entsprechend verhält es sich mit den Bünden: Von links nach rechts gelesen, beginnt die Notation mithilfe von Tabs stets mit dem Sattel. Danach schwingt die Saite frei über dem Griffbrett bis hin zum Steg. Jede nachfolgende senkrechte Linie stellt einen Bund dar.
Akkorde greifen
Die Tabulaturen zeigen neben Saiten und Bünden ebenfalls die Fingerstellung der greifenden Hand beim Spiel. Verdeutlicht wird dies durch Punkte, die mit Ziffern versehen sind. Der Punkt zeigt dem Spieler, welche Saite er in welchem Bund abzugreifen hat. Die Ziffer dient als Hinweis dafür, mit welchem Finger er den Druck auf die Saite ausübt. Da eine Gitarre immer dann »sauber« klingt, also ohne Schnarren und Verzerrungen, finden sich die Punkte kurz vor dem Bund, dort wo gegriffen wird. Auf der Gitarre ebenso wie auf den Gitarren Tabs. Die Ziffern 1 bis 4 kennzeichnen dabei mit
1 den Zeigefinger,
2 den Mittelfinger,
3 den Ringfinger und mit
4 den kleinen Finger.
Zusätzlich zeigen Tabs mitunter ein D, was den Daumen kennzeichnet.
Da nicht für jeden Akkord alle sechs Saiten der Gitarre gespielt werden, kann es vorkommen, dass der Daumen eine Saite nur dämpft, damit sie beim Anschlagen des Akkordes nicht klingt. Bei anspruchsvolleren Griffen kann er jedoch auch beim Akkord wichtig sein. Allerdings bezieht sich dies in der Regel ausschließlich auf die tiefe E-Saite. Alternativ zum Dämpfen mit dem Daumen, können Saiten auch mit einem 0 gekennzeichnet sein. Sie werden dann im Spiel nicht angeschlagen.
Mithilfe dieser einfachen Technik gelingt es, nicht nur begleitende Akkorde darzustellen, sondern in erweiterter Form ganze Melodienfolgen ohne Noten aufzuschreiben.
Gitarren Tabs für Fingerpicking
Beim Fingerstyle oder Fingerpicking werden einzelne Saiten nacheinander zum Klingen gebracht. Die Anschlaghand fährt also nicht in einer einzigen Bewegung über die Saiten der Gitarre, sondern es werden nur einzelne Saiten angeschlagen oder gezupft. Auch hier bilden die sechs Saiten der Gitarre das Grundgerüst der Tabulatur. In der Ansicht entfallen jedoch die Bünde. Anstelle derer kennzeichnen Ziffern, in welchem Bund eine Saite gegriffen wird. Der Spieler ist gehalten, selbst herauszufinden, welchen Finger er für den Ton nutzt, um ein fehlerfreies Spiel zu ermöglichen. Das Fingerpicking gehört bereits zu den ambitionierten Spielarten an der Gitarre. Tabs erlauben es, in der Notation über die Tonhöhe hinaus auch Spieltechniken anzugeben. So lässt sich beispielsweise das Hammering (Hammer on) durch ein »h« in der Notation angeben. 5h7 bedeutet dann, dass eine Saite im 5. Bund gegriffen wird und ein weiterer Finger auf den 7. Bund derselben Saite hämmert, ohne die Saite erneut anzuschlagen. Ähnliches gilt für das Silden: 5s7 bedeutet ebenfalls, den Ton im 5. Bund zu greifen und anzuschlagen, dann aber schnell in den 7. Bund zu rutschen. Auch hier ohne wiederholten Anschlag. Beide Effekte sind ausgesprochen beliebt und in der Musik häufig zu hören.
Gitarre spielen leicht gemacht
Für Anfänger und Fortgeschrittene stellen Gitarren Tabs eine Notation erster Güte dar. Ihr unleugbarer Vorteil ist, dass sie speziell für dieses Instrument entwickelt wurden. Mit ihnen gelingt es, einfache neben anspruchsvollen Spieltechniken zu verdeutlichen. Was es noch über die Gitarre zu lernen gibt, wie die einzelnen Komponenten korrekt bezeichnet werden und was in puncto Pflege zu beachten ist, gehört zum Basiswissen eines jeden angehenden Gitarristen. Wer sich die Zeit für das Gitarre lernen frei einteilen will, bereits eine Reihe anderer Verpflichtungen hat und an regelmäßigen Stunden nicht teilnehmen kann, kann das Spielen des Instruments im Internet bei Play-Guitar.de erlernen. Ein modularer Aufbau der Lerninhalte, die freie Wahl, wann Stunden genommen werden und die Verfügbarkeit auf jedem Endgerät macht die Online-Gitarrenschule zum idealen Lehrer angehender Talente. Einfach Du, dein Internet und deine Gitarre.
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